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ENTSTEHUNG UND GESCHICHTE DES ZIFFERBLATTS
Als Blickfang einer Uhr ist das Zifferblatt für eine Uhrenmarke von besonderer Bedeutung

Das Zifferblatt ist das Gesicht der Uhr - umso verständlicher ist die Tatsache, dass die Fertigung einen der aufwendigsten Produktionsschritte darstellt. In erster Linie dient das Zifferblatt der Anzeige der Uhrzeit, doch auch andere Informationen können dargestellt werden: Datums- oder Monatsanzeige, Mondphase, Tachymeter-Skala sind nur einige davon.

Zur Anzeige der Uhrzeit ist das Zifferblatt in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt, die in Indizes oder Zahlen angegeben werden. Dabei ist der Aufbau an den Lauf der Sonne angelehnt: Von der nördlichen Hemisphäre aus betrachtet, geht die Sonne beim Blick nach Süden links (im Osten) auf, steht Mittags am höchsten und geht rechts (im Westen) unter. Aus dieser historischen Sichtweise erklärt sich der Zahlenverlauf “im Uhrzeigersinn” und die Position der 12-Uhr-Angabe am höchsten Punkt.

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Die Entstehung und Geschichte des Zifferblatts

Die Geschichte des heutigen Zifferblatts begann im Jahr 1300 mit der Entwicklung der Räderuhr. Da die Uhrwerke früher sehr ungenau waren, hatten die ersten Zifferblätter oft nur eine Unterteilung in Stunden. Erst als im 17. Jahrhundert das Pendel mit Gangregler erfunden wurde, waren Uhrwerke genau genug um eine Unterteilung in Minuten vornehmen zu können.

Heute gibt es Zifferblätter in allen erdenklichen Größen und Variationen. Zifferblätter sind natürlich nicht nur Teil von Armbanduhren - die weltweit größten Zifferblätter befinden sich im Abraj Al Bait Tower in Mekka und weisen einen Durchmesser von 43 Metern auf. Die vier Zifferblätter im Hotelturm sind damit Teil der größten Uhr der Welt.

Das Zifferblatt ist häufig das Spiegelbild der Marke und ist eine Komponente der Uhr, bei der besonders viel Kreativität gefragt ist. Bei der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt, folglich gibt es eine unglaubliche Vielfalt im Design von Zifferblättern: künstlerisch angehauchte Interpretationen, das typische Fliegeruhren-Design mit vergrößerten arabischen Ziffern für eine bessere Lesbarkeit, minimalistisch gestaltete Zifferblätter, die ganz ohne Indizes oder Ziffern auskommen oder leicht opulent geschmückte und verzierte Varianten.

Der erste Blick fällt zumeist auf das Zifferblatt einer Uhr. Umso wichtiger ist es, dass hier der persönliche Stil des Trägers zum Ausdruck kommt. Kunstvolle Verzierungen von Zifferblättern kamen erstmals in der Barockzeit auf, heute findet sich eine Vielzahl von geschmückten Zifferblättern, die mit vielen unterschiedlichen Techniken hergestellt werden: Gravuren, Emaillierungen, Skelettierungen, Guillochierungen, Lackierungen, gefasste Edelsteine, Cloisonné und viele weitere Techniken können bei der Gestaltung eines Zifferblatts zum Einsatz kommen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Modelle der Artist-Kollektion von Chronoswiss.

Besonders extravagant und auffällig ist ein “offenes Zifferblatt”, das dem Träger einen direkten Blick auf das Uhrwerk ermöglicht und die “Finissage” zu zeigen. Bei einem skelettierten Zifferblatt, wie es die Chronoswiss Skeltec besitzt, werden die Indizes reduziert oder sogar ganz weggelassen, um eine uneingeschränkte Sicht auf das Werk zu erlauben. Zu hohe und große Uhrwerke wurden früher von sogenannten “bombierten Zifferblättern” kaschiert.

Die Werke ragten aus dem Gehäuse heraus, wurden aber durch das gewölbte Zifferblatt versteckt. Heutzutage sind die Uhrwerke zwar klein genug, allerdings strahlt diese Form der Zifferblätter auch eine gewisse Eleganz aus, weshalb diese Gestaltung zuweilen noch Anwendung findet.

Es gibt eine faszinierende Vielfalt von Fertigungsverfahren. Je nach Uhrenhersteller, Modell, Verzierungen und anderen Faktoren sind die Herstellungsmethoden unterschiedlich. Einige renommierte Uhrenhersteller haben eigene Produktionsstätten für ihre Zifferblätter, andere lassen diese von Spezialisten nach genauen Angaben anfertigen und erhalten diese zur weiteren Verarbeitung.

Die Herstellung eines Zifferblatts ist ein aufwendiger Prozess, dem leider selten die angemessene Beachtung gezollt wird. Mit hohem Streben nach Perfektion, Konzentration und Sorgfalt werden die Arbeitsschritte meist von Hand ausgeführt und machen so die kunsthandwerliche Ausarbeitung in diesem Prozess deutlich.

Zuerst werden die Rohlinge ausgeschnitten, die in den meisten Fällen aus Neusilber, Messing oder Bronze ausgestanzt werden. Im nächsten Schritt werden die Löcher und Aussparungen für Indexe, Zeiger oder weitere Anzeigen mit CNC-Maschinen (computergesteuerte, präzise Werkzeugmaschinen) gefräst. Nach einer Reinigung wird das Zifferblatt mit sogenannten “Füßen” versehen, welche mit einem Laser angeschweißt werden.

Diese “Füße” helfen bei der Befestigung des Zifferblatts auf dem Werk und geben ihm den exakten Stand. Anschließend wird das Zifferblatt vorpoliert und erhält eine erneute Zwischenreinigung. Nach diesem Schritt beginnt die weitere Verarbeitung und Verzierung, die je nach Gestaltung unterschiedlich sein kann: Perlmutteinlagen, Sonnenschliff, Guillochierungen und vieles mehr.

Einen Farbauftrag erhält das Zifferblatt per Lackierung oder Galvanisierung. In einem Ofen der Galavanikabteilung wird je nach gewünschter Farbintensität die Farbe für ein bis zwei Stunden eingebrannt. Früher oder später gelangen alle Zifferblätter zum Druckverfahren. Meist wird dafür der sogenannte Tampondruck eingesetzt. Dieses komplizierte Verfahren eignet sich hervorragend für das Bedrucken von feinen Strukturen und Linien auf eine unebene Fläche.

Ein sogenannter “Tampon”, ein ballonförmiger, weicher Zylinder, nimmt aus gravierten Vertiefungen Farbe auf, wird sanft auf das Zifferblatt heruntergedrückt und bedruckt auf diese Weise das Zifferblatt. Viele Schritte des Fertigungsprozesses werden von Hand ausgeführt: das Setzen der Appliken, Indizes oder Ziffern.

Diese sind oft mit zwei Füßchen versehen, die von Hand in die Bohrungen im Zifferblatt eingesetzt werden. Bei allen Arbeitsschritten ist eine strenge Qualitätskontrolle sehr wichtig. Erst wenn jedes einzelne Zifferblatt genauestens geprüft wurde, darf es in den weiteren Herstellungsprozess gehen und eine Armbanduhr komplettieren.

Résumé: Das Zifferblatt ist ein Identitätsgeber der Uhr und bringt den individuellen Stil des Trägers zum Ausdruck. Der Fertigungsprozess wird häufig unterschätzt und gestaltet sich sehr aufwendig und kompliziert. Die unglaubliche Vielfalt an Zifferblättern - bedingt durch Design, Materialien und Herstellungsverfahren - macht diese Uhrenkomponente zu etwas ganz Besonderem.

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